Hier geht es um Ihr Wohlbefinden!
00:00:00: Hallo David, schön, dass du wieder im Podcast bist.
00:00:02: Hallo Mozia.
00:00:03: Ich schmeiß jetzt gleich mal mit dem Fachwort um mich, um was es heute geht, weil das klingt so schön langweilig.
00:00:09: und dann kann ich aber davon überzeugen, dass es ein wirklich spannender Podcast ist, der unseren Hörerinnen und Hörern heute befreuchtet, nämlich die Endothonie.
00:00:19: Weißt du jetzt, was die Endothonie ist?
00:00:21: Ich gebe zu, ich weiß jetzt, was die Endothonie ist, aber erst seitdem ich den Podcast gehört habe.
00:00:27: Und ich muss sagen, du hast recht.
00:00:28: Es ist wirklich sehr spannend.
00:00:30: Die Folge ist außergewöhnlich und ich habe mir im Vorbereitung auf unser Gespräch überlegt, warum hat mich das so begeistert und auch im Nachhinein nicht losgelassen.
00:00:39: Ich habe viel darüber nachgedacht.
00:00:41: Aber ich darf dich unterbrechen, wollen wir kurz erst mal jetzt verraten den Hörerinnen und Hörern, die noch nicht den Podcast kennen, was es denn nun auf sich hat mit diesem Wort.
00:00:49: Das ist nämlich am Ende... Der Bereich der Zahnmedizin, der um die Zahnerhaltung sozusagen geht und das das Innere des Zahnes und wie man das eben erhält.
00:00:59: Das würde ich nur einwerfen, bevor wir jetzt deiner Begeisterung weiter folgen und deinen Gedanken.
00:01:05: Ja, ich glaube meine Begeisterung rührt auch daher, dass ich... Natürlich sehr viele Podcasts, vielleicht einmal für unsere Hörer kurz nochmal erklärt.
00:01:14: Gemeinsam mit meinem Kollegen Kevin Kreml bin ich als Podcast Producer hier in der Redaktion, auch für die technische Abwicklung.
00:01:19: Alle unsere Podcasts aus dem Hause verantwortlich und höre da natürlich sehr viel.
00:01:25: Und muss sagen, diese Folge fand ich wirklich außergewöhnlich, weil die Informationsdichte bei einem Thema, das uns alle angeht, jeder hat bzw.
00:01:33: hatte mal in seinem Lebenszene, je nachdem wie gut er sie gepflegt hat.
00:01:37: Das hat mich wirklich begeistert, ja.
00:01:38: Also dein Experte, der Herr Dr.
00:01:41: Lang, macht das phänomenal.
00:01:43: Was ist dir denn besonders in Erinnerung geblieben?
00:01:45: Mir ging es ja so, dass ich einfach auch tatsächlich nicht wusste, welche Bedeutung dieses Zahninnere auch für die Forschung und für unseren Körper und für das Funktionieren des Gebisses und teilweise das Organismus es hat.
00:01:59: Ja, also was ich selber schon öfters jetzt weitererzählt habe, weil ich so einen tollen Fun Fact finde, ist, dass die Pulper im Zahninneren zu den einzigen Zellgeweben im Körper gehört, die nachweislich keine Krebszellen entwickeln können.
00:02:12: Das hatte ich so noch nie gehört, das finde ich unfassbar spannend und habe seitdem auch schon öfters recherchiert, was ich denn da in der Vorstellung gerade zu tun.
00:02:19: Das ist ein total interessantes Thema.
00:02:21: Ja, weil jetzt mal von den Zähnen weggedacht, eben, wenn man das verstehen würde, was der Körper da macht.
00:02:25: Und da komme ich jetzt wieder als Medizinerin mit meinem, der Körper ist einfach ein Wunder.
00:02:29: Also es ist der Wahnsinn, was der kann und was er sich gedacht hat.
00:02:32: Dabei, wenn wir das verstehen würden, könnten wir natürlich in der Krebsforschung eventuell ganz schön viel erreichen.
00:02:38: Und die Tatsache, dass eben überhaupt der Körper sich was bei dem Inneren des Zahns gedacht
00:02:43: hat,
00:02:44: das ist ja auch schon faszinierend.
00:02:45: Ich finde, das ist so eins dieser Körper.
00:02:48: kann man Teile sagen, Körpergebiete, über die wir ja völlig weggehen.
00:02:51: Also Zähne sollen schön aussehen, wir wollen kein Karies und keine Schmerzen.
00:02:55: Und ehrlich gesagt, ich habe noch nie darüber nachgedacht länger, warum der Innen so aufgebaut ist, wie aufgebaut ist.
00:03:01: Nicht nur das.
00:03:02: Und vielleicht können wir unseren Hören ja auch direkt schon verraten, dass es nicht bei dieser Einfolge bleiben wird.
00:03:07: Ja, auch Mensch, heute bist du ja wirklich im Spannungsaufbau perfekt.
00:03:10: Da wird es genau, nein.
00:03:11: Aber es bleibt nicht bei dieser Einfolge, weil, wie gesagt, Sie können es ja gleich sehen.
00:03:16: selbst erleben, sich davon überzeugen, dass es wenige Menschen gibt, die so begeistert von Szenen reden können wie Herr Dr.
00:03:22: Lange.
00:03:23: Und danach oder im Vor- und Nachgespräch, das machen wir ja so mit den Gästen, hat er uns noch ganz viel weiteres Spannendes erzählt, unter anderem, wie man Szenen richtig putzt.
00:03:33: Und da wird es auch noch bald eine Folge geben.
00:03:35: Aber jetzt bleiben wir mal bei der Folge, oder?
00:03:38: Richtig.
00:03:38: Ja, da wird also, ich glaube, Spannung haben wir sehr viel aufgebaut.
00:03:42: Von daher, danke, dass du wieder da warst.
00:03:44: Sehr gerne.
00:03:45: Dann gehen wir mal über in unser Gespräch mit meinem Gast von heute.
00:03:50: Und ja, habe ich mir ein Zahnarzt eingeladen, der so begeistert von Zähne und ihrem Aufbau sprechen kann und der einiges über Zähne weiß, was wirklich faszinierend ist und was man aber eben auch im Alltag umsetzen kann.
00:04:03: Und dieser Zahnarzt, den wir jetzt schon so viel geredet haben, heißt Dr.
00:04:07: Thomas Lang.
00:04:08: Er hat eine auf Endotonie spezialisierte Praxis in Essen und lehrt und forscht an der Uni Wittenherdecke.
00:04:16: Ja, mit ihm will ich heute darüber sprechen, was es so spannend am Inneren des Zahn ist und was kann man davon für den restlichen Körper lernen.
00:04:24: Mein Name ist Lucia Schmidt, ich bin Medizinerin und Redakteurin in der Freundfutter Allgemeinen Sonntagszeitung und freue mich, dass Sie uns hier heute zuhören.
00:04:33: Und sag jetzt herzlich willkommen hier im Podcast.
00:04:36: Herr Lang, schön, dass Sie da sind.
00:04:39: Ja, vielen Dank für die netten einleitenden Worte, Frau Dr.
00:04:42: Schmidt.
00:04:43: Und Sie haben ja auch einen schönen Vornamen.
00:04:45: Lucia, ein seltener Vorname.
00:04:48: Das musste ich sehr lange drüber nachdenken, tatsächlich, weil Sie ja alles beleuchten.
00:04:56: Und das ist ja jetzt auch Ihr Beruf geworden.
00:04:59: Das ist ja sehr schön.
00:05:00: Das hat auch noch keiner mir so erklärt.
00:05:02: Dann würde ich mal sagen, muss ich mir ganz viel besonders Mühe geben, heute die Zähne zu beleuchten.
00:05:08: Ja, vielen Dank.
00:05:09: Herr Lange, um ehrlich zu sein, wir haben alle Zähne und alle wissen für, was wir sie brauchen.
00:05:13: Wir kümmern uns meistens dann darum, wenn es ihnen nicht ganz so gut geht.
00:05:16: Wir putzen sie jeden Tag, aber dann, wenn sie Schmerzen fragen, wir uns eigentlich, wo welcher Zahn sitzt und was da jetzt kaputt ist.
00:05:23: Und ich glaube... Die wenigsten wissen, wie so ein Zahn eigentlich aufgebaut ist.
00:05:27: Das ist ja spannend.
00:05:28: Das ist ja nicht nur einfach ein weißer Knochenklumpen, sondern da ist ja ganz viel Leben drin.
00:05:34: Erzählen Sie uns doch mal bitte, wie ist ein Zahn aufgebaut?
00:05:38: Also, das ist wirklich einer der spannendsten Dinge der Zahnmedizin, muss man sagen, zu verstehen, wie so ein Zahn aufgebaut ist, zu verstehen, wie er sich bilden kann.
00:05:48: Weil es ist tatsächlich die härteste Substanz im Körper, die dort gebildet wird.
00:05:53: Und die bildet sich durch zwei verschiedene Zellen.
00:05:57: Und ein Zahn bildet sich auf der einen Seite von außen nach innen.
00:06:03: Das ist der Teil, der im Körper drin ist.
00:06:05: Also das Dentin und die Zahnwurzel.
00:06:07: Und die andere Seite ist der Zahnschmelz.
00:06:09: Das ist eben das härteste.
00:06:10: Das kann so hart sein wie Stahl.
00:06:13: Also gehärteter Stahl sogar.
00:06:15: Und das bildet sich von... innen nach außen.
00:06:18: Das
00:06:19: ist das, um kurz dazwischen zu gehen.
00:06:20: Das ist das, was wir sehen, richtig?
00:06:22: Das ist das, was wir sehen, die Zahnkrone.
00:06:24: Die Zahnkrone ist nicht mehr zellulär.
00:06:26: Das heißt, man muss sich das so vorstellen, dass am Anfang der Entwicklung wächst aus dem Mundhöhlenepithel, also aus der Mundhöhle.
00:06:34: Nach innen in den Kiefer so eine kleine Schlaufe, Gewiebsschlaufe hinein, die bildet eine Glocke und aus dieser Glocke bildet sich dann Zwei verschiedene Zellen aus.
00:06:43: und diese Zellen sind auf der einen Seite die Schmelzbildenden, die fangen dann auch an im Kiefer den Zahnschmelz zu bilden.
00:06:50: Der muss schon im Kiefer komplett fertig ausgebildet sein, bevor der Zahn in die Mundhöhle kommt.
00:06:56: Und wenn der Zahne die Mundhöhle hineinwächst, sterben diese Zellen ab, die den Schmelz gebildet haben.
00:07:02: Deshalb ist der Zahnschmelz nicht mehr in der Lage, sich zu regenerieren.
00:07:06: Der kann zwar Mineralisationsvorgänge durch den Zahnschmeichel immer noch erfahren.
00:07:11: Also das ist auch eine Art einer Mikroräg-Generation.
00:07:16: Da kommen wir vielleicht auch noch drauf, wenn wir über die Karies sprechen.
00:07:19: Das, was dann nach innen, also das Dentin ausmacht, das sind dann Zellreihen.
00:07:24: Sie müssen sich vorstellen, dass der Zahn im Vorfeld schon von der Größe im Kiefer knochen wird, wie er später auch sein wird in der Mundhöhle.
00:07:33: Das muss ja so sein, wenn die Zellen absterben, die den Schmelz gebildet haben.
00:07:38: Deshalb haben ja Kinder auch so große Zähne, weil der Kopf halt noch viel kleiner ist, aber die Zähne müssen schon ihre Endgröße haben.
00:07:45: Die haben auch
00:07:46: vor allem so große Lücken noch dazwischen teilweise, was ganz natürlich ist, richtig?
00:07:51: Also zwischen den Zähnen?
00:07:52: Ja, das liegt daran, dass einige Milchzähne breiter sind als die bleibenden Zähne, die danach kommen.
00:07:58: Das ist schon auch interessant, aber die Zähne, die danach kommen, sind natürlich viel mehr.
00:08:02: als die Milchzähne.
00:08:03: Da bei dieser Platz ist unterschiedlich aufgeteilt in einem Milchzahngebiss und in einem Bleibnungengebiss.
00:08:09: Aber dann ist es halt so, dass die Zähne, die nach innen schauen.
00:08:13: die bilden dann das Dentin und das sind die sogenannten Odontoblasten.
00:08:17: Und diese Odontoblasten sind Zellen, die sind extrem spannend, weil es sind tatsächlich im Körper eines Menschen die einzigen Zellen, die ewig sind, neben den Hirnzellen.
00:08:28: Also bei den Hirnzellen hat man das ja schon gehört, dass man auf seine Hirnzellen aufpassen muss, weil die, die sich einmal quasi gebildet hat, wenn sie dann umgebracht wird, dann ist sie halt nun mal weg und steht dem Gehirn nicht mehr zur Verfügung.
00:08:41: Und das gleiche gilt für die Odontoplasten auch.
00:08:44: Das heißt, die Fangen dann, sie müssen sich vorstellen, umgekehrt wie ein Baum wächst.
00:08:48: Ein Baum wächst von innen nach außen und sie sehen die Jahresringe im Baum.
00:08:52: Jetzt muss der Zahn aber ja schon die Endgröße haben.
00:08:55: Das heißt, man fängt mit der Schale an des Dentins, die Odontoblasten, und dann bilden sie den Zahn von außen nach innen und verlängern dann auch in der Phase der Eruption, also wenn der Zahn in die Mundhöhle gedrückt wird, auch die Wurzellänge und schließen dann unten die Wurzelspitze ab.
00:09:12: Und dann hat man, wenn man jung ist, einen riesigen Zahnpulpar.
00:09:16: die nämlich diese Zellen, die das Dentinbilden beherbergt, neben ein paar Nervenzellen und neben ein paar Wutgefäß- und Bindegewebszellen.
00:09:24: Das ist das, was man im Volksmund den Zahnnerv nennt.
00:09:29: Aber das ist ein zellulär sehr aktives Gebilde, was eben auch die Bedeutung hat, den Zahn fertigzubauen.
00:09:35: Und der Zahn ist, wenn er bei einem jungen Menschen, das sind ja bei den bleibenden Zähnen mit dem sechsten Lebensjahr, kommen ja schon die ersten bleibenden Zähne, sind diese.
00:09:45: Also der Zahn ist riesig, weil eben die Wandstärke des Dentins noch sehr dünn ist.
00:09:50: Und dann dauert das ein ganzes Leben, wo Schicht für Schicht für Schicht sich das Dentin weiter bildet, weiter reift.
00:09:58: Der Zahn ist am Anfang des Lebens sehr elastisch, kann nicht so leicht zerbrechen.
00:10:05: ist dann am Ende des Lebens eher weniger elastisch und hat dann natürlich auch, und das sieht man dann noch bei Erkrankungen, die Tendenz, dass er dann auch gespalten werden kann und Risse durchgehen.
00:10:16: Und das ist dann so... Das ist ja ein Tisch.
00:10:19: Ja.
00:10:20: Stelle kurz, wenn Sie gerade von sozusagen der Lebensentwicklung eines Zahnes erzählen.
00:10:25: Ich würde gerne noch mal, Sie waren jetzt schon ganz am Ende noch mal kurz an den Anfang zurückgehen, weil das mir auch nicht tatsächlich klar war.
00:10:30: Sie haben jetzt ja eben erzählt, wie dieser Zahn sich bildet und dann nach außen kommt.
00:10:33: Da reden Sie immer von den bleibenden Zähnen, richtig?
00:10:36: Also die, die man mit sechs Jahren bekommt.
00:10:39: Aus was besteht ein Milchzahn?
00:10:41: Ja, der Milchzahn besteht vom Grundsatz her genau aus der gleichen Zähne.
00:10:45: Der Aufbordzelle ist gleich, aber er ist natürlich sehr, sehr viel schneller gebildet.
00:10:51: Er hat eine andere Wurzelanatomie, also sie müssen sich vorstellen, der muss ja für den Zahnwechsel ja dann auch das ermöglichen.
00:10:58: Deshalb haben die Milchmullaren, also die Backenzähne, die Milchbackenzähne, sehr stark gespreizte Wurzeln, damit die Zahnkrone unten von dem bleibenden Zahn dazwischen passt.
00:11:08: Und die Milchzähne können auch viele Jahrzehnte.
00:11:12: Also ich habe Patienten, die nicht Anlage von bleibenden Zähnen haben, die dann ihre Milchzähne behalten haben, um die man sich dann intensiv kümmern muss.
00:11:20: Die brauchen dann auch häufiger mal eine Wurzelkanalbehandlung.
00:11:23: Und die können dann auch bis zum fünftigsten, sechzigsten Lebensjahr kann man Milchzähne haben.
00:11:29: Dadurch, dass sie aber sehr schlanke Wurzeln haben, ist es so, dass sie relativ schnell durch die Resorptions- und Umbauvorgänge im Giverknochen dann auch diese Wurzeln ausdünnen.
00:11:40: Aber vom Prinzip her sind die auch gut stabil, haben einen ähnlichen Schmelzaufbau.
00:11:46: Ein bisschen ist der in der Mikrostruktur unterschiedlich, aber der ist schon ähnlich und das Dentin ist exakt gleich.
00:11:51: Ich finde das faszinierend, wieso der Körper sich bestimmte Dinge ausgedacht hat.
00:11:56: Also warum funktioniert etwas so, wie es funktioniert und nicht anders.
00:12:00: Wenn ich ihn jetzt zuhöre, kommt mir der Gedanke.
00:12:02: Das heißt, wir haben eigentlich vor allem die Milchzähne als Kind.
00:12:07: Damit die anderen noch Zeit haben, sich in Ruhe zu entwickeln?
00:12:10: Oder was war die Idee dahinter, uns Milchzähne zu geben?
00:12:14: und dann richtige Zähne.
00:12:17: Also was die Idee dahinter war, das wird wahrscheinlich niemand so genau herausfinden.
00:12:22: Das ist halt vielleicht das große Geheimnis der Evolution.
00:12:25: Aber was man schon sagen kann ist, dass die Zähne im Tierreich allgemein eine sehr spannende Entwicklungsgeschichte haben.
00:12:32: Wir haben tatsächlich unsere Zähne im Mund, den Fischen zu verdanken und den mineralisierten Hautschuppen der Fische.
00:12:40: Das war am Anfang ein reiner Panzer, ein reiner Außenschutz und das ist dann bei den Fischen innen gewandert und man kennt das ja bei den Heinen zum Beispiel.
00:12:49: Da sieht man das ja, dass die Zähne, wenn die ihre Beute reißen, dann fallen die Zähne den regelmäßig aus, weil die haben Hunderte von Zähnen im Kiefer, die sich ständig erneuern, die ständig halt von innen nach außen herausklappen und sich dann auch bei der Jagd richtig wie Schuppen ablösen.
00:13:07: Aber die kommen dann auch die ganze Zeit wieder nach.
00:13:10: Der Hai hat aber keinen Schmelz.
00:13:12: Das heißt, er bildet halt nur ein Durudentin.
00:13:15: Also es ist ein sehr viel einfacherer Zahnaufbau.
00:13:19: Und deshalb funktioniert dieser Prozess auch so, dass er halt dynamisch immer wieder nachwächst.
00:13:25: Bei den Menschen ist es so, dass der Zahn beim Menschen schon so aufgebaut ist, dass der eine Zahn, also der bleibende Zahn, lebenslang zur Verfügung stehen kann.
00:13:36: Und das liegt sicherlich daran, dass der Mensch ein, rein von der Ernährungsweise her, ein Allesesser ist.
00:13:43: Also, wenn man sich anschaut, wie unsere Anatomie der Zähne aussieht, dann haben wir halt auch Eckzähne, die zum Reisen von Nahrung geeignet sind, aber dann auch Backenzähne, die zum Zermahlen der Nahrung geeignet sind.
00:13:54: Auch das Kiefergelenk ist normalerweise bei Jagdtierenden reines Schaniergelenk.
00:13:59: Bei den Menschen ist es aber auch ein Gleitgelenk.
00:14:02: Das heißt malmende Bewegung.
00:14:03: Also das Zereiben und das Aufschließende Nahrung ist damit möglich.
00:14:06: Und dafür braucht man eben die Molaren, die eine breite Fläche haben und somit einander verzahnt sind, dass man
00:14:12: halt
00:14:13: die Nahrung aufschließen kann.
00:14:15: Das ist halt extrem bedeutsam und wichtig zu wissen.
00:14:19: Warum es jetzt den Zahnwechsel als solchen gibt beim Menschen, man nicht direkt mit der primären Dentition startet?
00:14:27: Naja, ein bisschen probiert die Natur das ja auch aus, indem sie das auch mal weglässt.
00:14:32: Es ist auch so, dass nicht jeder Zahn ein Milchzahn hat und es gibt halt auch die ersten Zähne, die bleiben sind.
00:14:38: Das sind die Sechser, Siebner und Achter im Kiefern.
00:14:42: Helfen Sie uns mal.
00:14:43: Ich muss wieder unterbrechen, weil ich bin ja sozusagen der Frage für unsere Hörer.
00:14:48: Das finde ich auch immer faszinierend.
00:14:49: Sechser, Siebner und Achter.
00:14:51: Ich höre das beim Zahlarzt logischerweise, wenn der durchzählt oder guckt.
00:14:55: Sagen Sie uns kurz, wo liegen die Sechser, Siebner und Achter, damit ich mir das vorstellen kann?
00:14:59: Also es ist so, dass man bei den Schneidezähnen anfängt zu zählen.
00:15:02: In der Mittellinie und man zählt nach rechts und links immer weiter.
00:15:06: D.h.
00:15:06: die beiden vorderen Stadezähne sind die sogenannten Einser.
00:15:10: Also die Incesivie, die Frontzähne.
00:15:12: Und dann zählt man nach hinten.
00:15:13: Die Achter sind die Weisheitszähne.
00:15:15: Okay, d.h.
00:15:16: die Backenzähne bleiben und fallen nicht aus, so für den Leinen ausgedrückt.
00:15:20: Die sind für immer da.
00:15:21: Richtig, also es gibt Molaren bei den Milchzähnen, aber die werden ersetzt durch die Prämolare, also durch die kleineren Backenzähne.
00:15:29: Die sind dann auch witzigerweise schmaler als die Milchzähne, die sie dann ersetzen.
00:15:34: Es bleibt da zusätzlicher Platz für übrig, der aber auch genutzt wird im Zahnwechsel.
00:15:40: Und die Zähne sechs, sieben und acht sind Zuwachszähne und haben keinen Milchzahn.
00:15:44: Vorgänger, also sind halt wirklich einzelne Zähne.
00:15:48: Die Sache mit denen, weil sie es gerade ansprechen mit der Ernährungsweise und warum sich das bei Menschen so entwickelt hat.
00:15:55: Interessant ist, heutzutage werden die Weißerzähne ja gezogen und das hat auch einen
00:16:00: Grund.
00:16:00: Stimmt aber nicht, ich habe noch welche.
00:16:01: Mir wurde gesagt, ich könnte bleiben.
00:16:02: Das ist sehr gut.
00:16:04: Halten Sie die, halten Sie die.
00:16:05: Das ist gut, da sind Sie glücklich.
00:16:08: Aber wissen Sie weswegen das früher nicht notwendig war?
00:16:11: Nein,
00:16:12: aber ich denke, sie
00:16:14: verraten es mir.
00:16:14: Das ist so, dass die Ernährungsweise, also die geänderte Ernährungsweise hat dazu geführt, dass sie weniger Platz haben im Kiefer.
00:16:22: Denn die Zähne sind elastisch aufgehängt, wie so Klaviertasten.
00:16:25: Das heißt, wenn sie kauen, dann gehen die in den Spalt, also in so ein Bindeglebeschwald tauchen die regelrecht ein, also sind gefedert.
00:16:34: Und wenn sich jetzt vorstellen, dass sie harte Nahrung zu sich nehmen, die vielleicht auch noch mit Spuren von Lehm oder sowas durchsetzt sein kann.
00:16:44: dann reiben sie auf der Kaufläche und zerreiben ihre Nahrung, aber dann durch dieses Klaviertasten-Phänomen reiben die Zähne im Zahn-Zwischenraum gegeneinander.
00:16:53: Und dieses Kauen führt dann dazu, dass man bis zum zwanzigsten, einundzwanzigsten Lebensjahr früher, also bei unseren Vorfahren und soweit muss man gar nicht nach hinten gucken, so viel abgeschmiegelt hat in den Zahn-Zwischenräumen, dass A. die Zahn-Zwischenraum-Carries kaum Chancen hatte zu entstehen.
00:17:12: weil eben dieser Abrieb natürlich den Schmelz so geschmegelt und gereinigt hat und auch die Kontaktpunkte zu Kontaktflächen gemacht hat, die eben besonders sauber sind, sondern dass auch ein Zentimeter Platz entstanden ist, weil die Zähne wandern, wenn sie die abschleifen alle immer nach vorne in den Zahnbogen hinein.
00:17:30: Deshalb kriegt man einen Schiefstand auch gerne an den an den Frontzähne.
00:17:34: Weil eben die Seiten ziehen immer ein bisschen mit Kraft nach vorne drücken in den Bogen.
00:17:38: Dann war mit dem einundzwanzigsten Lebensjahr der weitere Zuwachszahn.
00:17:42: Also es gibt ja dann eine Pause in dem in dem Zahn-Durchbruch.
00:17:44: Der Weißheitszahn hatte dann genug Platz.
00:17:47: Also früher brach der Weißheitszahn an der Stelle in den Mundhöhle hinein ungefähr dort, wo heute bei den Erwachsenen der Siebener steht.
00:17:57: Okay, tatsächlich wirklich krass verschoben, wenn man sich das vorstellt.
00:18:02: Ja, das ist, wenn Sie jeweils immer nur Null, zwei Millimeter wegnehmen, dann können Sie sich halt durchrechnen, dass dann relativ schnell dann das zusammenkommt.
00:18:11: Okay, jetzt sind wir, aber das hatte ich ja sozusagen angekündigt, dass es ganz spannend ist, mit Ihnen über die Zähne zu reden und Sie ganz viel erzählen, wo man erstmal gar nicht mit rechnet.
00:18:19: Jetzt sind wir fast so ein bisschen abgekommen von dieser Pulpa sozusagen, diesen Zähnen oder diesen Zellen, von denen Sie gesprochen haben, die den Gehirnzellen in bestimmten Dingen ähneln und eben eine ganz besondere Eigenschaft haben in unserem Körper.
00:18:35: Damit haben Sie sich ja auch befasst.
00:18:37: Und die Frage steht ja im Raum, warum ist das so, wie es ist?
00:18:40: Also warum können sich so viele Zellen erneuern, aber genau die nicht?
00:18:43: Und was haben wir davon?
00:18:45: Erzählen Sie mal, was weiß man davon?
00:18:48: Also ist es eigentlich relativ logisch, wenn man darüber nachdenkt, wie das Dentin aufgebaut ist.
00:18:52: Weil ich habe ja erklärt und deshalb war das auch wichtig, das zu wissen, dass sich das Dentin von außen nach innen bildet.
00:18:59: Und wenn es sich von außen nach innen bildet, dann ist es so, dass die Zellen, die das bilden, mit kleinen dünnen Röhrchen bis zu der Schmelzdentingrenze, wo das hier angefangen hat, also bis zum Zahnschmelz nach oben durchdringen.
00:19:15: Das heißt, da bleibt ein zellulärer Fortsatz, der Odontoblastenfortsatz, bleibt in dem Dentin in einer Röhre stecken,
00:19:24: um
00:19:25: dort auch später Prozesse steuern zu können, weil wenn man jung ist, hat man einen relativ großen Tubus im Dentin, wo der Forzast drin ist.
00:19:34: Je älter man wird, umso enger wird dieser auch mit Dentin zu gebaut.
00:19:40: Jeder hat es vielleicht auch schon mal erlebt, dass wenn das Zahnfleisch ein bisschen zurückgeht und man dann mit dem Fingernagel da reibt oder wenn da Säure oder was Süßes daran kommt, dass das das ziehen kann.
00:19:52: Und man hat das Gefühl, als würde der Zahnnerv dort blank liegen.
00:19:55: Dabei ist ja eine dicke Schicht von Dentin davor.
00:19:59: In Wirklichkeit ist das dieser Fortsatz.
00:20:01: Der ist dann zwar nicht innerwirt, also da läuft kein Nerv hindurch, aber jegliche Flüssigkeitsverschiebung in diesem Fortsatz von dieser Zelle wird natürlich nach innen, in die eigentliche Stammzelle fortgesetzt und führt dort zu einer Volumenveränderung.
00:20:18: und diese Volumenveränderung in diesem Odontoblasten.
00:20:22: Der Umgeben ist von sehr sensibel und auch schnell reagierenden Zellen wird dann mit Zahnschmerz quittiert.
00:20:27: Die Zahnpulver kann tatsächlich nur reine Schmerzreize transportieren.
00:20:32: Alles andere, also die ganze andere Perception, die ist er in dem Parodontal spalt, also in dem was den Zahn dann so umhüllt.
00:20:41: Das ist da vielleicht auch ganz wichtig und zentral zu wissen.
00:20:44: und jetzt stellen sich vor, eine Zelle ist dort in dieser Tube gefangen.
00:20:48: dann ist es schwierig vorstellbar, wie die sich dann erneuern kann oder wie die ersetzt werden kann.
00:20:54: Das ist dann unmöglich, weil sie ist ja verbunden mit einem arztzellulären Teil, nämlich dem Dentin.
00:21:01: Deshalb ist sie dort auf Gedei und Verderb die einzige Verantwortliche für diesen Teil des Zahnes und das Lebenslang.
00:21:09: Man weiß heute, dass die Durchwässerung eines Zahnes eine ganz entscheidende Rolle spielt für die Festigkeit des Gewebes.
00:21:17: Ich gebe dort gerne in den Vorträgen das Beispiel eines Baumes.
00:21:21: Also wenn Sie mit einem Auto gegen einen Baum fahren und Sie gehen dann zwei Wochen später an die Stelle, wo das passiert ist, dann fragen Sie sich, wo war das eigentlich?
00:21:29: Weil dem Baum ist nichts passiert und das Auto hat einen Totalschaden gehabt.
00:21:34: Also das ist faszinierend.
00:21:36: Wenn Sie das aber, wenn Sie da bei einem Holzpalken hinmachen.
00:21:39: und sie fahren mit dem Auto dagegen, dann wird er brechen.
00:21:42: Es ist das gleiche Holz, einmal lebendig von dem Baum und einmal tot, was komplett andere mechanische Eigenschaften auf einmal aufweist.
00:21:52: und der einzige Unterschied ist Wasser.
00:21:56: Die Erfahrung macht man dann auch im Studium, wenn man an gezogenen Zähnen lernt, Zähne zu behandeln.
00:22:01: Die brechen einem weg, wenn man mit dem Bohrer dort arbeitet, wie nix.
00:22:04: Und man denkt sich so, oh je, ich muss ja ganz vorsichtig sein später bei den Patienten.
00:22:08: Und dann wundert man sich bei den Patienten in der Mundhöhle.
00:22:11: Das sind halt Zähne, die sind schon sehr kaputt, sehr ausgehöhlt, aber die haben eine Festigkeit.
00:22:16: Trotzdem, und lassen sich wunderbar restaurieren, dass man das gar nicht für möglich halten würde.
00:22:21: Und das ist eben der Unterschied.
00:22:23: zwischen einer statischen Betrachtungsweise und einer biologischen Betrachtungsweise.
00:22:28: Und da ist halt diese Durchwässerung des Zahnes und die Flüssigkeit, die geht halt wirklich wie in so einem kleinen Springbohnen.
00:22:37: Also es wird ja in den Nerven erzeugt und fließt da die ganze Zeit nach außen.
00:22:41: Was dann auch dazu führt, dass wenn jetzt Schädlinge kommen, in Anführungsstrichen, also Eindringlinge in Form von Infektionen, Da sind wir ein bisschen bei der ersten Pathologie, die passieren kann, also die Zahncharis.
00:22:56: Dann gibt es dort auch interessante Reizreaktionsphänomene.
00:23:01: Vielleicht erzähle ich erst mal kurz ein bisschen was über die Zahncharis.
00:23:05: Das ist ja die häufigste Infektionserkrankung auf der Welt, weil sie können das überall nachweisen.
00:23:12: Bei jedem Menschen können sie die nachweisen.
00:23:14: Nicht jeder bekommt durch das Entstehen einer Charis direkt eine Kavität.
00:23:20: Also eine Verletzung?
00:23:23: Ja, also ein Zahnloch in Form einer Karies, das bekommt nicht jeder, weil es dort Reparaturvorgänge gibt.
00:23:31: Also der Zahnschmelz, da haben wir ja auch über die Entwicklung drüber gesprochen, diese Ameloblasten, die den Zahnschmelz bilden, die mineralisieren den in Wellen.
00:23:41: Das heißt, in dem Zahnschmelz sind solche Wellen, förmigen Verläufe der Kristalle, die den Schmelz ausmachen.
00:23:48: Dieser spezielle Wellenförmige Verlauf macht den Zahnschmelz nicht nur stabil, sondern sorgt auch dafür, dass wenn jetzt eine Demineralisation, also eine Entkalkung stattfindet und die findet bei der Karies durch Bakterien statt.
00:24:01: Sie haben Bakterien, die auf der Zahnoberfläche auf dem Schmelz sitzen.
00:24:05: Wenn sie die gut ernähren, dann werden die vor allem die kurz kettigen Zucker sehr schnell umwandeln in Milchsäure.
00:24:12: Und diese Milchsäure wird an der Außenfläche von dem Bakterien schnell durch den Speichel wieder neutralisiert, aber da wo sie aufsitzen, da ist natürlich die Konzentration der Säure sehr hoch zum Schmelz und da lösen sie dann auch Kalzium und Phosphat aus dem Zahn heraus und führen dann dazu, dass der Zahn immer kreidiger wird.
00:24:34: Man sieht das auch, wenn man eine Zahnreinigung dann macht, wenn man diese Pluck entfernt, dass da eine weiße Stelle bleibt.
00:24:40: Da wo die Pluck vorher gewesen ist, das nennt man ein White Spot.
00:24:44: Und dieser White Spot ist noch keine Kavität.
00:24:47: Sie können tatsächlich seventy-fünf Prozent des Minerales, des Schmelzes herausnehmen und er ist immer noch stabil.
00:24:57: Es ist immer noch so, dass da nichts einbricht und in diesem Zustand kann sich das wieder vollständig mineralisieren.
00:25:04: Das heißt, wenn sie schon seventy-fünf Prozent rausgenommen haben und sie machen ab dem Moment eine Zahnreinigung und sorgen dafür, dass sich da kein Biofilme bildet.
00:25:13: Dann wird jetzt Speichel im Mund, wird dort diese Kavitation, also Mikro-Kavitation, wir sprechen davon einer Subsurface-Legen, also eine Lesion, die unter der Oberfläche ist, wird das wieder vollständig mineralisieren können und die Oberfläche wird wieder ihre Endhärte bekommen.
00:25:32: Das liegt daran, dass diese Kristalle von dem Hydroxylapathet in solchen Wellen
00:25:39: dort
00:25:39: gepackt sind.
00:25:40: Das heißt, um mal eine praktische Frage zu stellen, deswegen ist es so wichtig, regelmäßig zur Zahnreinigung zu gehen, also jetzt umgesetzt in meinen Alltag, weil genau dann... solche fortschreitenden Gravitäten verhindert werden.
00:25:55: Da reicht eben das tägliche Zahn- und Zähneputzen und Spülung zwischen Räumen nicht.
00:26:00: Ja, also das wäre schon fast eine zusätzliche Folge wert, wann man die Zähne wie putzen sollte tatsächlich.
00:26:08: Wirklich, weil das ist ja auch einer unserer Forschungsgegenstände.
00:26:13: Das ist nämlich nicht so einfach zu beantworten.
00:26:15: Es gibt da eine einfache Erklärung, die man natürlich machen kann, nämlich die, dass man bei Kindern und Jugendlichen möglichst oft putzen sollte, weil es da vor allem darauf ankommt, dass man Fluorid zufügt.
00:26:28: weil die Mundhygiene nicht so effizient abläuft und auch nicht alle Stellen erreicht und dann auch immer wieder professionelle Zahnreinigung macht.
00:26:35: Und bei Erwachsenen kommt es mehr darauf an, dass sie einmal am Tag extrem gründlich alles säubern und gar nicht so sehr häufig die Zähne putzen, sondern einmal richtig gründlich säubern.
00:26:48: Das ist gegen jede Regel, die sich jeder gemerkt hat morgens und abends Zähne
00:26:52: putzen.
00:26:52: Ja, das ist, das ist tatsächlich wahr.
00:26:54: Aber wenn man seine Zähne für achtzig Jahre komplett erhalten möchte, dann muss man das befolgen, weil es entstehen dann auch Schäden durch Szene putzen, die dann auch den Zahn komplett zerstören können.
00:27:06: Und die andere Frage, die ich mir stelle, ist, wenn Sie jetzt eben sagen, dass man auch tatsächlich schon durchaus tiefere oder schwerere Beschädigungen wieder ausgleichen kann, es gibt ja Menschen, die haben nie Probleme mit den Zähnen oder gefühlt nie Probleme mit den Zähnen und es gibt Menschen, die haben ständig irgendwo was an den Zähnen und leiden da auch ein Stück weit runter, weil es halt natürlich unangenehm ist.
00:27:27: Das, was Sie jetzt gerade erklärt haben, hat das auch eine, also diese Festigkeit des Zahns und die Möglichkeit, sich zu reparieren, hat das auch eine genetische Variante und nicht nur eine pflegerische?
00:27:38: Nein.
00:27:39: Eigentlich muss man sagen, nein.
00:27:40: Aber viele behaupten, dass sie sehr weichen und brüchigen Zahnschmelz haben.
00:27:44: Das liegt aber an etwas anderem.
00:27:47: Also bis auf wenige Ausnahmen, wo es genetische Komponenten gibt und auch bei wenigen Ausnahmen, wo es Schäden im frühkindlichen Alter gibt.
00:27:57: Vor allem um das erste Lebensjahr herum kann ein bleibender Schaden an den Zähnen erfolgen, während sie sich noch bilden im Kiefer.
00:28:05: Da will ich vielleicht gar nicht so sehr drauf ein, aber das worauf sie ansprechen, dieses Phänomen, liegt an etwas anderem.
00:28:10: Und das liegt auch daran, dass die Odontoblasten eigentlich ewige Zellen sein sollen.
00:28:15: Nämlich, wenn jemand in relativ frühen Lebensalter eine Ruhokaris-Erfahrung gemacht hat.
00:28:22: Das heißt, dass er nicht nur eine Schmelzkaris, sondern auch eine Dentinkaris gehabt hat.
00:28:26: Und an dem Punkt waren, wo ich das noch erklären wollte, also diese Entkalkung im Schmelz, die lange lange Zeit reversible bleibt, hat dann schon Folgen.
00:28:36: in der Pulpar, nämlich bei dieser Demineralisation im Zahnschmelz.
00:28:41: gibt es bereits nachweisbare Aktivitäten der Odontoblasten, die unter dieser Lesion sitzen.
00:28:49: Die fangen nämlich an, darauf zu reagieren und die bekommen Stress und der Stress sorgt dafür, dass sie schneller denn hinbilden.
00:28:55: Und die machen dann die Tuben zu, so dass wenn es eine Kavität gibt mit einer Invasion von Bakterien, diese Bakterien nicht über diese Tuben direkt in die Pulper kommen können.
00:29:06: Und sie bildet innerhalb der Pulper schneller Dentin und das sieht man dann auch auf Röntgenbildern sehr gut.
00:29:12: Das ist ein Reizdentin.
00:29:14: Das heißt auch da bereitet sich die Pulper darauf vor, dass die Bakterien halt wirklich rein marschieren wollen in den Zaun.
00:29:21: Und das führt uns halt zu der Frage die Patienten, die dann sagen ja ich habe immer irgendwie Probleme mit zehn und dann gibt sie andere Gruppe, die hat eigentlich nie Probleme mit zehn.
00:29:29: Das ist so, wenn sie in einer Lebensphase um die Pubertät also herum wo Nachlässigkeit in der Mundhygiene auf unregelmäßige Lebensrhythmus keine Lust haben, auf Zahnarztbesuche und was nach und nach zu kontrollieren, sich von den Eltern nicht mehr viel sagen lassen und deshalb bald viel Zucker.
00:29:49: und weiche Papiges-Fasfood-Essen, wenn in dieser Phase die Karies-Erfahrung sprunghaft ansteigt, dann hat man tiefe kariöse Lesionen, die halt schon wirklich tief instantien eingedrungen haben und man hat viele Otontoblasten schon umgebracht damit.
00:30:05: Und dann führt das dazu tatsächlich, dass diese Karies-Erfahrung, die man gesammelt hat, lebenslang sich nicht mehr zurück... bilden lässt, weil halt dieser Schaden bleibt ist.
00:30:16: Also die Odontoblasten sind halt dann nun mal weg, nun mal zerstört.
00:30:20: Und dann hat man eine viel größere Neigung, dass man an den Füllungsrennern, weil die Füllungen schon riesig sind, neue Karies bekommt, dass der Zahn, weil er halt stark ausgehöhlt ist, Frakturen bekommt und man dann auch schneller Kronen kriegen muss.
00:30:35: Und dass die Karies von dir nah an den Erfen gekommen ist, dann doch den Nerven erreicht hat, die Bakterien dann dort zu degenerativen Vorgängen in der Bulpa geführt haben und dort Entzündungen im Nerven und auch das Absterben des Nerven bringen und man dann auch Wurzelkanalbehandlungen häufiger benötigt.
00:30:55: Und dann ist es so, dass die Zahlmedizin immer diffiziler und immer aufwendiger wird.
00:31:00: Also es ist so das, was man für einen tief zerstörten Zahn an Aufwand betreiben muss und auch an Geld bezahlen muss, um ihn wieder zu restaurieren, was auch gut, mögliches und sinnvoll ist.
00:31:13: Davon kann man sich zehn Jahre Präventionsleistungen kaufen.
00:31:18: Für das, was dann in die Restauration eines einzelnen Zahnes fließt.
00:31:22: Das ist halt dann wirklich so... Die eigentliche Erklärung für die, die dann ständig irgendwas mit den Zähnen haben.
00:31:28: Weil diese Prozesse haben schon eine eigene Dynamik entwickelt.
00:31:34: Jetzt haben sie ja schon angekündigt, wir müssen noch zwei oder drei Podcasts machen, weil unsere Hörer sehr neugierig sind, wie putzt sich dann am Ende richtig Zähne und warum.
00:31:43: Und eben
00:31:43: auch,
00:31:44: wir haben es gerade angesprochen, dass viele Menschen gibt, die gerade bei der Wurzelbehandlung und allem, was damit zusammenhängt, sehr leiden, sehr lange suchen, wo kann ich hingehen, was ist die richtige Entscheidung.
00:31:54: Da verspreche ich jetzt einfach mal an der Stelle, sie kommen nochmal in den Podcast.
00:31:58: Ich habe aber noch zu diesem Aufbau und den Zellen noch eine Frage.
00:32:04: Und zwar haben sie mir im Vorgespräch erzählt, dass das Tarninnere eigentlich die einzige Substanz im Körper ist, die kein Krebs bekommen kann, wenn ich das richtig gebe.
00:32:14: Und ich meine, es ist eine solche Leiderfolkskrankheit, die immer noch zu sehr viel Leid führt, dass das ja faszinierend ist, dass es so eine Stelle gibt, die davon verschont ist, obwohl sie ja ständig, wie wir gerade gehört haben, auch durchaus beschädigt wird von
00:32:28: außen.
00:32:29: Was weiß man?
00:32:30: Woran liegt das?
00:32:31: Das ist die erste Frage, die ich interessant finde.
00:32:33: Und die zweite ist, was können wir denn davon lernen, vielleicht für die Behandlung von Krebs oder die Vorsorge von Krebs?
00:32:40: Also da muss ich dazu sagen, das ist nicht mein Forschungsgegenstand.
00:32:43: Ich habe da eine Meinung dazu.
00:32:45: Es ist aber auch relativ wenig erforscht.
00:32:48: Also man hat herausgefunden, dass das so ist.
00:32:51: Aber was die einzelnen Gründe sind und ob das... etwas Besonderes ist, was die Odontoblasten ausmacht, was sie davor schützt, oder einfach nur der Umstand, dass sie eine ganz spezifische Aufgabe haben und wenn sie diese nicht mehr ausführen können, dass automatisch zum Tod der Zelle führt.
00:33:10: Ich vermute mal, dass das einer der Hauptfaktoren ist.
00:33:13: Das heißt, dieser Odontoblast ist hier eingemauert mit so einem langen Fortsatz in das Dentin.
00:33:20: Und deshalb kann der auch nicht weg.
00:33:23: Das heißt, wenn man sich jetzt die Dynamik von Tumoren anschaut, Tumoren sind ja immer ein wuchender Gewebeverband.
00:33:32: Krebs entsteht, also induziert, immer durch mehrere Faktoren, die so zusammenkommen müssen, damit er halt wirklich eine Eigendynamik entfaltet, insbesondere wenn er dann auch noch Metastasen in der Lage ist auszubilden.
00:33:47: Und eigentlich ist das, wenn man sich das Zellulär anschaut, möchten diese Zellen mit allem, was sie an genetischer Information in sich haben, über den Gesamtkörper, nicht mehr dem Gesamtkörper dienen, sondern nur noch sich selbst.
00:34:00: Also wir haben ja sehr viele spezialisierte Zellen im Körper, die alle ihre ganz eigene Aufgabe haben, also wie ein wohl organisierter Staat.
00:34:08: Das ist ja auch so, dass jede Zelle davon profitiert, weil sie wird ja geschützt, sie wird individuell versorgt und sie muss sich eigentlich um nichts Sorgen machen außer über ihre Kernaufgabe.
00:34:19: Und Tumoren entstehen immer dann, wenn die Bedingungen für diese eine Zelle nicht wirklich optimal sind oder wenn sie sich halt eben anfängt zu mutieren und halt nicht schnell genug erkannt wird und eingefangen wird durch das Immunsystem, dass sie weggeschafft wird.
00:34:35: Also immunologische Komponenten spielte ja auch eine Rolle.
00:34:38: Und dann entwickelt sie eine Eigendenamik.
00:34:40: Und weil sie eben die genetische Informationen vom ganzen Körper kennt, weiß sie genau, wie sie Blutgefäße anzieht, um Wachstum mehr zu wachsen und halt einfach im Gewerbeverband anfängt zu wuchern.
00:34:53: Wenn ein Odontoplast auf diese Idee kommen würde, dann würde der auf der Stelle, würde er quasi Selbstmord begehen müssen.
00:35:03: Das ist halt eben genau das.
00:35:04: Also, ah, teilt sich diese Zelle nicht mehr?
00:35:08: Also bei Definition nicht.
00:35:10: Das fehlt ihr dann schon als Eigenschaft.
00:35:12: Jetzt muss man sagen, naja gut, aber im Hirn gibt es natürlich Zellen, die können auch tummelös werden, also obwohl sie sich nicht teilen.
00:35:18: Das heißt, die kriegen das ja dann doch hin.
00:35:21: Aber wenn der Odontoblast dann anfangen würde, das zu machen, dann würde er sofort, also die Gewebezunahme in der Pulpar würde sofort zu einer Minerdurchblutung führen.
00:35:32: Er kann ja gar nicht die Gefäße anlocken.
00:35:34: Die bringen ja nicht mehr Nährstoffe.
00:35:35: Es ist ein beschränkter kleiner Ort.
00:35:37: Deswegen ist das wahrscheinlich der Grund, dass das eben in dieser mineralisierten Zone so eingehüllt ist, dass das Tumorwachstum nicht möglich ist.
00:35:49: Sie haben gesagt, das ist jetzt nicht ihr Spezialgebiet.
00:35:51: Das heißt, man kann eigentlich nicht davon was lernen.
00:35:54: Oder ist man doch dran, sich die Zellen für eine Therapie anzugucken?
00:36:00: Also es gibt eine Publikation dazu, die aber nur eben eine reine theoretische Betrachtung dazu hat, die ist sofort zehn, zwölf Jahren geschrieben worden.
00:36:10: Und ich denke, dass also die Pulpa wird.
00:36:13: in der Stammzellenforschung, spielt sie natürlich eine ganz große Rolle, weil da kann man ja die Milchzähne, da kann man die Stammzellen aus der Pulpa, kann man einfrieren und dann was daraus dann in der Zukunft möglich sein wird.
00:36:25: Das ist dann natürlich interessant.
00:36:27: Da geht es aber dann vor allem um das Tissue-Engineering.
00:36:30: Das heißt, dass man sich in die Lage versetzen möchte, wieder Gewebe, die verloren gegangen sind oder dann auch ganz organisch daraus nachzubilden.
00:36:40: Und das ist natürlich ein ihrer Forschungszeug.
00:36:44: Ja, lieber Herr Langen, was soll ich sagen?
00:36:46: Ich fand es wieder total interessant.
00:36:47: Wie gesagt, Sie haben mich schon bei der anderen Recherche total begeistert, wie man Ja, wie man so spannend erstens über die Zähne reden kann und zweitens was in den Zähnen alles drinnen steckt.
00:36:57: Ich glaube, das ist das Überraschende noch für Leyen.
00:37:00: Ich finde, das ist immer ein Organteil, den man so hinnimmt.
00:37:04: Man nimmt oft ganz viel im Körper hin, dass es nicht mehr funktioniert, aber die Zähne tatsächlich habe ich das Gefühl spielen dabei oft noch mal eine ganz besondere Rolle.
00:37:12: Von daher verspreche ich jetzt einfach mal unseren Hörerinnen und Hörern.
00:37:16: Sie kommen nochmal zum richtigen Zähne putzen und zu den... Wurzelbehandlung?
00:37:21: Ich hoffe, es war so angenehm und ich konnte so gut
00:37:23: beleuchten,
00:37:24: dass Sie wiederkommen.
00:37:26: Auf jeden Fall.
00:37:27: Liebe
00:37:27: Hörerinnen und Hörer, vielen Dank für Ihr Zuhören und Interesse heute.
00:37:31: Und ja, wir freuen uns, wenn Sie auch das nächste Mal dabei sind, dann vielleicht erst mal zu einem anderen Thema und dann ganz bald aber wieder mit Herrn Dr.
00:37:39: Lang auch zu den Zähnen.
00:37:41: Ihnen Herr Dr.
00:37:41: Lang, vielen, vielen Dank für Ihren Besuch.
00:37:43: Vielen Dank, dass Sie je Gast sein durften, Frau Schmidt.
00:37:45: Und ich wünsche allen bis dahin alles Gute und bleiben Sie gesund.